Wissenswertes über

Ikonen

- Geschichte - Hintergrund - Aspekte -

Die Geschichte der Ikonenkunst geht in die Zeit der Spätantike zurück.

Die wichtigsten Elemente der traditionellen Ikonenmalerei sind die Figurengruppe Maria / Christuskind und der Goldhintergrund.

Die besonders kostbare Art der Gestaltung der Bildfläche geht auf die Bedeutung des Goldes in der mittelalterlichen Kunst zurück.

Ikonenmalerei ist nicht der schöpferische Akt eines phantasiebegabten Künstlers, sondern die Frucht heiliger Handarbeit.
So kann eine rein ästhetische Betrachtungsweise sie nicht zutiefst erfassen, denn sie begreift nicht den Drang, aus dem diese wahre Schönheit geboren wird:
Das göttliche Gesetz der Verherrlichung und des Erkenntnisses, der Gottesmutter mit Kind Ausblick hin zur Ewigkeit, das prophetische Seufzen nach Erlösung.
Ikonen berühren uns im tiefsten Inneren. Sie sprechen zu uns mit jenem unirdischen Ernst der Gesichtszüge, mit jenen leise segnenden Gesten der Hände, mit jener mysteriösen Bedeutungsschwere und dem zum Himmelgerichtetsein, dem fast starren Blick in ungekannte Fernen ...
Eigenschaften, die jede für sich ewige Werte darstellen.
Es sollte uns nicht "befremden", wenn wir in den Ikonen nicht das "menschlich Schöne", jenes typische Renaissancemerkmal, im Vordergrund stehen sehen.
Wir sollten in den Ikonen nicht jene üppigen Falten und reichen Mantelschmuck vermissen; der Ikonenmaler sieht seine Heiligen nicht inmitten einer irdischen Szenerie, sondern eingerahmt von himmlischen Landschaften. Die Fluten und Wiesen, Felsen und Bäume, Wolken und Gebäude bilden eine mysteriöse Welt.
Wer über ein geistiges Auge verfügt und in den "himmlischen Gegenden", in den "topos oreranios" zuhause ist, wird eine Welt seltener Schönheit entdecken.

  Heinrich Salmannsperger
- Ikonen- und Kirchenmaler -